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Die Germanen

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Beitrag  Magiccircle Mo Jun 06, 2011 6:45 am

Die Herkunft des Begriffs "Germane" ist bis heute nicht zweifelsfrei geklärt. Älteste historische Berichte über germanische Kulturen stammen von Begegnungen mit den Griechen und dem Römischen Reich; eigene Schriftzeugnisse wie z. B. die Runen finden sich erst nach der Zeitenwende.
Der Germanenbegriff ist eine völkerkundliche Einteilung in antiker Tradition für eine Großgruppe zwischen Kelten und Skyten. Er ist zum geringen Teil eine Selbstbezeichnung, im übrigen aber eine Fremdbenennung von außen. Auch eine Selbstbenennung lässt keinen Schluss auf ein Bewusstsein gesamtgermanischer Identität zu, schon gar nicht im Sinne moderner Vorstellungen von Ethnizität, da die gentes, die Stämme, auch sehr unterschiedlich zusammengesetzt waren.
Der namengebende Kern wird nach Poseidonios in den Stämmen am Niederrhein und am Nordseeküstengebiet gesehen. Die Ausweitung des Namens wird den Kelten und Römern zugeschrieben, ist aber des näheren nicht mehr zu erhellen. Auch eine Selbstzuordnung von Stämmen zu den Germanen ist möglich, wie es nach Tacitus die Marsi, Gambrivii, Suebi und Vandilii taten, indem sie behaupteten, zur Mannus-Genealogie zu gehören.[1] Als das wichtigste Ereignis der Ethnogenese wird die Ausbreitung der Sueben angesehen. Nach Wenskus waren es die Sueben, die die ethnische Einigung der Germanen in die Wege leiteten.[2] Dass, obwohl sich der Suebenname immer weiter ausbreitete, sich nicht der Suebenname, sondern die Germanenbezeichnung durchsetzte, ist nach ihm auf die Konfrontation der Sueben mit den Römern zurückzuführen, die die politische Kraft des Suebentums zerbrochen habe.
Das Wachsen eines Einheitsgefühls ging von verschiedenen Zentren aus und war mehr von außen als von innen her stimuliert. Dabei spielte auch die Infiltration von geografischen Randgruppen an der Elbe und in Jütland sowie in Südskandinavien und die damit einhergehende Selbstkeltisierung eine Rolle. Obwohl bereits Tacitus Skandinavien zu Germanien zählte, ist die allgemeine Ausweitung des Germanenbegriffs auf Skandinavien eine spätere Entwicklung. Der schwedische Reformator und Historiker Olaus Petri unterstellte im 16. Jahrhundert Schweden und Deutschen eine gemeinsame Herkunft.[3] Im späten 18. Jahrhundert war die Idee einer historischen, ethnischen und sprachlichen Zusammengehörigkeit der nordischen Länder mit Deutschland unter den Gelehrten allgemeine Überzeugung geworden.



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